Im zweiten Test der D-Juniorinnen nach dem Lockdown gastierte mit dem KSV Hessen Kassel eine namhafte Mannschaft in Hattorf. Der Trainer der Hessinnen hatte über die Jugendleitung nach einem Testspiel angefragt, und Merkur hatte gerne angenommen.

Dass das keine leichte Partie werden würde, war dem Hattorfer Trainerteam im Vorfeld klar. Kassel verfügt über ein völlig anderes Einzugsgebiet, ist als Verein deutlich professioneller und auch leistungsorientierter aufgestellt, somit ein ungleicher Vergleich.

Die Hattorfer Zielsetzung lautete, die Gäste zumindest ein wenig zu ärgern und möglichst lange mitzuhalten – und zumindest das mit dem Ärgern sollte gelingen.

Nach ausgeglichener Anfangsphase gewann Liv-Nike Wey im Mittelfeld den Ball, setzte sich gegen zwei Gegenspielerinnen durch und schloss im zweiten Versuch zum umjubelten Führungstreffer für den FCM ab.

Liv auf dem Weg zum 1:0

Dies allerdings war der Wachmacher für den KSV, der nun immer besser ins Spiel fand, seine technische und taktische Überlegenheit verdeutlichte und das Spiel binnen weniger Minuten drehte. Die Gäste ließen den Ball laufen, machten das Spiel breit und kamen über die Außenpositionen immer wieder zu gefährlichen Möglichkeiten. Eine bärenstarke Franziska Schmid im Hattorfer Tor, sowie die sich tapfer wehrenden Ida Spillner und Janja Koch vereitelten viele der scharfen Schüsse, konnten aber einen 1:7-Rückstand zur Halbzeit nicht verhindern. Auch die später eingewechselten Taya Rütters und Aylin Bayram machten ihre Sache in der Hattorfer Defensive recht ordentlich.

Bei warmen Temperaturen sehnten beide Teams nach 35 Minuten den Pausenpfiff herbei.

Nach der Pause setzten die Gäste das Spiel druckvoll fort und schraubten das Ergebnis schnell in die Höhe. Merkur erwischte nun eine Phase, in der man keine gute Zuordnung mehr hatte und die Bälle zu schnell herschenkte. Das nutzte der KSV sofort aus.

In der Schlussviertelstunde tauschten die Hattorferinnen die Keeperin, und mit Franziska als Abwehrzentrale und Dilan Akgök im Tor war auf einmal die Stabilität wieder da, sodass man die letzten 15 Minuten nochmals ausgeglichen gestalten konnte und Dilan ihre weiße Weste behielt.

Alles in allem war dies ein auch in der Höhe verdienter Sieg für unsere Gäste, die trotz des deutlichen Vorsprungs nie arrogant sondern sportlich fair auftraten.

70 Minuten gegeneinander gekämpft, danach wieder freundschaftlich verbunden – so muss das sein.

Direkt nach dem Spiel fiel es den Mädchen natürlich schwer, mit der hohen Niederlage umzugehen. Dennoch war dies ein gelungener Test, der Trainer Ralf Lindemann einige neue Erkenntnisse brachte und durchaus auch Positives beobachten ließ. Zumindest kann jede Merkurianerin mit Fug und Recht behaupten, einmal gegen den KSV Hessen Kassel geführt zu haben!

Nun freut man sich auf das gemeinsame Fußballschauen am kommenden Dienstag nach dem Training!

Für den FC Merkur Hattorf spielten:

Franziska Schmid, Dilan Akgök, Taya Rütters, Jonna Andreß, Aylin Bayram, Liv-Nike Wey (1 Tor), Rayan Bashir Habib, Emelie Bechmann, Janja Koch und Ida Spillner.

Ein besonderer Dank geht an Beate Rey Martinez, die für das Corona-konforme leibliche Wohl sorgte.